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Europäisches Jugendwerk e.V.

   

 reisebericht zum Jolka-Transport 2009/2010 nach Poretschje - Weißrussland

Weihnachtshilfstransport 2009/2010

 

26.12.2009 Am zweiten Weihnachtsfeiertag brachen wir Hals über Kopf zu vorgerückter Stunde (8 Uhr morgens) gen Osten auf. Nach einigen Mützen Schlaf auf der Rückbank der Doka (VW-Transporter Doppelkabine) befanden wir uns auf schnurgerader Straße mitten in Polen. Schon bald quälten wir uns an zahlreichen Lkws mit der Aussage „Humanitäre Hilfe" vorbei und erreichten den Grenzübergang zu Weißrussland. Nach einer für mich nicht nachvollziehbaren Tortur mit Zetteln und tausenden Stempeln mussten zu unserem Glück einem gelangweilten Grenzer noch unzählige Kisten zeigen.
Dann hatten wir endlich weißrussischen Boden unter unsern Füßen.
27.12.2009

Nach einem ungewollten Besuch einer Kleinstadt erreichten wir gegen 8 Uhr weißrussischer Zeit Pinsk und unseren Anlaufpunkt für die nächste Woche.
Nach einem guten Frühstück opferten sich unsere weiblichen Mitreisenden, Silvia und Anne, den Pinsker Zollhof zu besuchen. Wir, Markus und ich, machten unterdessen ein kurzes Schläfchen, um danach wieder volle Aufmerksamkeit schenken zu können. Da der Aufenthalt auf dem Zollhof wider Erwarten kurz ausfiel, starteten wir direkt nach Poreče, um Pfarrer Konstantin in seiner himmelblauen Kirche zu besuchen.

die kleine blaue Kirche

Dort angekommen, luden wir unseren Anhänger und die Doka aus und stapelten die Kleiderspenden in eine kleine Hütte, welche natürlich auch himmelblau angestrichen war. Danach fuhren wir wieder nach Pinsk, mit Pfarrer Konstantin an Bord, und wurden direkt an eine reich gedeckte Tafel in seine Wohnung eingeladen. Nach einigen Gläsern Vodka auf die Freundschaft schafften wir endlich den Heimweg und fielen sofort ins Bett.

28.12.2009 Am darauf folgenden Tag stärkten wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück und machten uns durch die mittlerweile schneebedeckte Umgebung von Pinsk in ein kleines Dorf auf, um in der dortigen Schule unsere mitgebrachten Geschenke den Kindern zu überreichen. Die Päckchen waren wieder von Dresdner Schülern gepackt worden.
Nach einer weihnachtlichen Aufführung der Schüler wurden wir zu Tee und Keksen eingeladen und nahmen diese Einladung gern an. Wir erfuhren etwas mehr über diese kleine Schule - sie hat nur 100 Schüler - und über das Leben hier im Dorf.
Alltag in Poreče
Am Abend ließen wir es uns bei Wein, leckerem Essen und Gesang in einem Restaurant gut gehen. Auch hier durfte das Nationalgetränk nicht fehlen.
Für die musikalische Unterhaltung im Restaurant sorgten Sveta, die ältere Tochter von Shenja, und ihr Mann Sascha, die sich zu später Stunde auch zu uns an den Tisch gesellten. Wir sangen gemeinsam bekannte Lieder und setzten dies auch auf der Heimfahrt fort.
29.12.2009

Der Dienstag fiel etwas unspektakulärer aus. Silvia und Anne besuchten einige Kinder, die sie aus dem Kinderferienlager kannten. Dabei hielten sie die halbe Dorfbevölkerung auf Trab, nachdem sie sich mit der Doka im Tiefschnee festgefahren hatten. Nach erfolgreicher Befreiung fuhren wir alle gemeinsam mit Veronika, der jüngsten Tochter von Shenja, in die neugebaute Eishalle. Da Silvia und Markus Angst um ihre zerbrechlichen Knochen hatten, fuhren nur Veronika, Anne und ich ein paar Runden auf der gespiegelten Eisfläche, wobei Veronika fast immer den Halt der stabilen Bande suchte.

Am Abend spielten wir noch das ein oder andere Kartenspiel und genossen zeitig die Wärme unserer Betten.

30.12.2009 Der Tag vor Silvester führte uns auf einen der städtischen Märkte, wo es allerlei - uns aus früheren Zeiten bekannte - Dinge gab. Nach erfolgreichem Konsum einiger lederner Handschuhe und Wunderkerzen, die sich später als unser einziges Feuerwerk herausstellten, tranken wir einen heißen Tee im nahe gelegenem Café 'Siti'. Dort bestellten wir auch sogleich einen Tisch für den Abend und verbrachten diesen bei etwas Wein und Bier. Dabei lernten wir noch gut gelaunte und gesellige Weißrussen kennen, deren Einladung wir dankend ablehnten.
31.12.2009 Am Mittag des Silvestertags freuten wir uns über eine Einladung in eine russische Sauna bei Nina. Nachdem wir das gesamte letzte Jahr heraus geschwitzt hatten, wurden wir mit allen möglichen weißrussischen Spezialitäten überschüttet und der Vodka auf die Freundschaft durfte natürlich auch nicht fehlen.
Den Silvesterabend verbrachten wir vorerst in unserer Herberge und stießen gleich drei mal auf das neue Jahr an - erst nach russischer, dann weißrussischer und schließlich um ein Uhr nach deutscher Zeit. Danach starteten wir unser Höllenfeuerwerk, wie bereits erwähnt, und machten uns auf den Weg zum nahe gelegenem zentralen Platz. Dort war eine stattlich gewachsene Tanne hell erleuchtet und der Vodka hielt uns nicht ab, um diese zu tanzen und dabei ein traditionelles russisches Weihnachtlied zu singen. Zurück zu Hause wärmten wir uns die eingefrorenen Füße und ließen den Abend ruhig ausklingen. wir alle
01.01.2010 Nach erfolgreicher Ausnüchterung füllten wir spontan unseren Reiseproviant und machten uns abends gegen 20:30 Uhr auf den Weg in die geliebte Heimat.
Den Spießrutenlauf zur Einreise in die Europäische Gemeinschaft und das unzählige Öffnen unseres leeren treuen Gefährten überstanden wir mit einem Lächeln und der Vorfreude auf ein Essen im Restaurant zum goldenen M.
02.01.2010 Nach einer erfolgreichen Fahrt durchs nächtliche Warschau und einer schon beschrieben Stärkung, erreichten wir endlich das schöne Deutschland. Die letzten Kilometer bremste uns noch der einsetzende Schneefall, dem wir auch noch trotzten und erreichten wohlbehalten gegen 17 Uhr das geliebte Dresden.

Alles in allem hatten wir sehr viel Spaß und unseren Erfahrungsschatz in Sachen Kultur anderer Länder reich erweitert.

Daniel Stange

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