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Europäisches Jugendwerk e.V.

   

 kindererholungsferienlager 2009 in Dresden

Kinderferienlager 2009
13. Erholungscamp für Kinder aus Weißrussland des Europäischen Jugendwerk e.V.

Anreise mit der Bahn 
  Weiterreise mit dem Dresdner Bus
Das erste Abendbrot

Die Kinder waren da! - am 05. Juli sind sie in Dresden angekommen und blieben bis zum 17. Juli

Es ist vollbracht! Ein weiteres Mal haben Mitglieder, Freunde und Spender des Europäischen Jugendwerkes ein Kinderferienlager für diesmal 16 weißrussische Kinder auf die Beine gestellt. Denn auch dieses Jahr, und zwar sowohl gegen den Aberglauben des Unglück verheißenden 13ten Mals als auch gegen die politischen Hürden in Weißrussland, konnten die erforderlichen Ressourcen Zeit und Geld in benötigter Menge aufgebracht werden, um die sieben Mädchen und neun Jungen sowie zwei Betreuerinnen nach Deutschland zu holen und damit ganz nebenbei auch ein klein wenig in Sachen Völkerverständigung und Solidarität mitzuwirken.

In den zwei Wochen vom 5. bis 17. Juli in der 81.Grundschule Dölzschen konnten wir ein weiteres Mal Kindern aus teilweise schwierigen sozialen Verhältnissen und aus den immer noch vom Tschernobyl-Unglück geprägten Gebieten Weißrusslands eine Auszeit aus dem Alltag bieten und sie sowohl mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung als auch mit vielen Kleider- und Kuscheltierspenden ausreichend versorgen. Nicht zu letzt trägt das Erholungslager auch dazu bei, die daheim gebliebenen Eltern ein wenig zu entlasten.

Angekommen am Sonntag, ging es erst einmal darum, das neue und von vielen Helfern vorbereitete Lager zu erkunden. Wer schläft wo und wie benutzt man hier die Toiletten? Wer hat das Sagen und wer übersetzt das Gesagte ins Russische? Was darf man nicht tun und wie nutzt man den Trinkwasserspender, ohne sich nass zu machen?
Aber schon am Montag war jedem klar: alle Fragen werden sich schnell beantworten und man wird sich rasch einleben. Die zwei Wochen werden vordergründig Spaß und nicht Arbeit bringen.
Die Stimmung war also gut und das Wetter hielt sein sonniges Versprechen. Die ersten von später unzähligen Inlineskater-Fahrten wurden noch wacklig durchgeführt, man lernte sich kennen und pumpte mit jedem fröhlichen Atemzug frische Luft in die Lungen. Und eine erste Kleiderspendenausgabe machte das neu gelernte Wort „Dankeschön" schon bald unvergesslich!
Auch den Dienstag verbrachten wir gemütlich in der Grundschule. Denn was gibt es schöneres, als sorgenfrei Herumzutoben?! Nun, ganz ohne Sorgen blieb die erste abendliche Disko wohl nicht, denn da ging es schließlich darum, sich möglichst cool vor dem anderen Geschlecht zu präsentieren...aber auch hier lernten die Kinder schnell - wer sich auf Musik einlässt und sich letzten Endes zu ihr bewegt, kann seine Sorgen hinter sich lassen.
Den Mittwoch nutzten wir dann, um das erste Mal gemeinsam mit den Kindern einen Blick auf unsere schöne Landeshauptstadt zu werfen. Eingeladen von der Sächsischen Dampfschifffahrtgesellschaft, verbrachten wir knapp zwei Stunden auf der Elbe. Die Kinder bekamen sowohl vom kulturellen als auch landschaftlichen Reichtum dieser Gegend einen guten Eindruck. Wieder zurück am Anlegesteg, führten wir die Kinder durch das historische Zentrum um dann mit gesättigtem Kopf einer Einladung des Augustiners an der Frauenkirche zu folgen und auch noch die Mägen mit deftiger deutscher Kochkunst zu füllen. Nach einer nett verbrachten Zeit und einem Ständchen zum Dankeschön ging unsere Erkundungstour auch schon weiter. Natürlich musste noch erprobt werden, was die Stadt für Kinder bereithält, und so tobten sich die Kinder kurze Zeit später kräftig auf einem Spielplatz aus, bevor unser Stadtbesuch mit einem spendierten Besuch bei McDonalds gekrönt wurde. Ein gelungener, erlebnisreicher Tag.
Der nächste Höhepunkt folgte am Freitag. Mit einem selbstgebackenem Kuchen, einem Geburtstagsliedchen und einem Fußball hatte unser Geburtstagskind Aljoscha wohl kaum gerechnet - das konnte man seinen gerührten Augen ansehen. Als es dann noch zum Badespaß ins Arnoldbad ging und abends eine hitzige Disko zum Abtanzen einlud, war nicht nur er an diesem Tag reich beschenkt wurden - und so schliefen alle mit vielen schönen Erfahrungen ein.
Und wachten natürlich auch wieder mit gespannten Erwartungen am Samstag auf. Denn ein weiteres Fest kündigte sich an - das Weixdorfer Waldbadfest. Von den freundlichen Organisatoren eingeladen, zurrten wir nach einem schon halb zur Gewohnheit gewordenen leckeren Frühstück unsere Schnürsenkel und fuhren quer durch Dresden um einen weiteren besonderen Tag mit vielen Geschenken, Spielen im Freien und typisch deutschen Rostbratwürsten zu verbringen. Wie es sich für ein ordentliches Fest gehört, wurde natürlich auch auf Bierkästen geklettert - und prompt bewiesen unsere Kinder erstaunliches artistisches Geschick und trugen am Ende sogar den Tagesrekord mit nach Hause.
Am Ende der ersten Woche also von Langeweile oder Heimweh überhaupt keine Spur - es könnte wohl immer so weiter gehen!

Und erst einmal ging es auch fast ohne Atempause so weiter. Denn gleich am darauf folgenden Tag blieben wir zwar in unserem Quartier in der Grundschule, allerdings kam die Feier diesmal zu uns: eine Taufe von Vereinskindern stand an und brachte unseren Gästen eine Hüpfburg, einige spannende Chemieexperimente und natürlich viel Spiel und Spaß.
Der zweite Montag unseres Ferienlagers wartete, da wir dieses Jahr leider nur zwei Wochen Zeit hatten und somit unser normales dreiwöchiges Programm ein bisschen stauchen mussten, auch schon wieder mit einem Höhepunkt auf: Es ging erneut nach Blasewitz. Nachdem wir am vorherigen Mittwoch unter dem Blauen Wunder durchgefahren sind, standen wir diesmal bei strahlendem Sonnenschein auf ihm. Der Grund: das dort ansässige Restaurant „Villa Marie" lud ein zu Delikatessen und Köstlichkeiten - Soll man da etwa nein sagen?! Wir ließen uns also sehr lecker verköstigen und sangen mal wieder mit gestärkten Kräften ein lustiges Dankeschönlied. Und dann ging es auf zur gezähmten Wildnis in den Dresdner Zoo. Gut dressierte Elefanten, gefährliche Schlangen, gewitzte Orang-Utans und flinke Pinguine sorgten genauso wie der Streichelzoo und der zoointerne Spielplatz für einen sehr kurzweiligen Nachmittag. So ist also auch die Bilanz um weitere schöne erste Male reicher geworden: das erste Mal in einem so edlen Restaurant so lecker gegessen zu haben, das erste Mal Giraffen in unmittelbarer Nähe gesehen zu haben, und leider auch der erste Sonnenbrand während diesem Ferienlager...aber was soll man machen, das Leben ist hart, oder?!
Die wichtigsten Höhepunkte waren mit diesem Tag abgehakt (und die fehlenden mussten dieses Jahr leider ausgelassen werden). Dienstag konnten die Kinder dann mal wieder in der bekannten Umgebung herumtollen und es wurden weitere Kleiderspenden verteilt.
Mittwoch, der vorletzte vollständige Tag, wurde noch mal genutzt um bei einer in der Nähe wohnenden Vereinsfamilie in den Pool zu hüpfen, sich ein paar Leckereien einzuverleiben und ein paar Taschen selbst zu gestalten. Wie schnell doch die Tage vorbei gehen...
Denn schon klingelte der Wecke für den letzten „richtigen" Tag. Noch mal Rumrennen und Spielen, Inlineskaten, Koffer packen und möglichst den Gedanken an die Abfahrt verdrängen stand auf dem Plan. Natürlich gab es auch eine Abschlussdisko und noch eine Dankeschönrunde für die deutschen Betreuer - die Tränen kamen, auch wenn sie nicht eingeplant waren.

Und so gingen die zwei Wochen um, schneller noch als gedacht, und als am Freitag dann der Bus bestiegen wurde, waren alle um wunderschöne Erfahrungen reicher und die guten Erinnerungen machten den Abschied so viel schwerer. Aber ist nicht genau dieser schwere Abschied das beste Zeugnis, was wir dem Ferienlager ausstellen können?

Zum Ende dieses Berichts möchten wir also noch einmal allen Helfern, Spendern und Organisatoren, die dieses erneut wunderbare Lager ermöglicht haben, ein herzliches - unvergessliches - Dankeschön aussprechen!

Alexander Müller


Einige Bilder in der Galerie von dem Erholungslager 2009

 

   
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